Naturschauspiel Logo Typo weiss

RINNENDE MAUER


Die Konglomeratwände am Steilabfall der Steyr sind mit den überrieselten Felsen eine eindrucksvolle geomorphologische Besonderheit des Alpenraumes. Namensgeber dieses Naturdenkmals ist das Phänomen einer Traufquelle, die auf etwa 50 m Länge zum feinen Wasservorhang wird. Weiters ist dieser Bereich ein "pflanzensoziologisches Eldorado" völlig unterschiedlicher Arten auf kleinstem Raum.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen 

Ein grandioses Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht: Verborgen unter einer weit überhängenden Konglomeratbank tritt auf einer Strecke von etwa 50 Metern Wasser aus der Schluchtwand aus. Aus ca. 5 bis 7 Metern Höhe fließt und tropft es aus den unzähligen Öffnungen des porösen Konglomeratgesteins zu Boden. Bei dieser Erscheinung handelt es sich um eine sogenannte "Traufquelle", einen Quellaustritt des Grund- und Hangwassers, das über einer undurchlässigen Gesteinsschicht angestaut wird.

An keiner einzigen Stelle des Steyr- oder Teichltales ist eine ähnliche Situation bekannt. Die Rinnende Mauer ist einzigartig in Oberösterreich und, angesichts der geologischen Bedingungen, wohl auch weit darüber hinaus.

Die Rinnende Mauer wurde 1999 als Naturdenkmal festgestellt. Das Erlebnis ist besonders beeindruckend nach Regenphasen! Dann ist aber auch besonderer Vorsicht geboten, da sich Steine aus der oft überhängenden Wand lockern können. Das Naturdenkmal ist Teil des Naturschutzgebiets Steyrschlucht bzw. zugleich Teil des Natura 2000-Gebiets „Mittlere Steyr“ (siehe „Steyrschlucht“ auf dieser Website). Von Molln aus führt ein schöner Rundweg mit Infotafeln zum/vom Naturdenkmal (verschiedene Routen möglich).


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume

Pflanzen:
Die Pflanzenwelt in einzigartiger Kombination: Sumpfdotterblume, Bitteres Schaumkraut, Rundblättriger Steinbrech, Strahlensame, Kahler Alpendost, Petergstamm, Zwergalpenrose und sogar die Behaarte Alpenrose („Almrausch“) - eingebettet in einen grünen Teppich aus vielen verschiedenen Moos-Arten.
Tierarten:
Flussuferläufer (sehr selten!), Eisvogel, Gänsesäger, Graureiher, Wasseramsel neben zahlreichen anderen Vogelarten (vogelkundlich bedeutendes Gebiet!); weiters verschiedene Fischarten (darunter die seltene Koppe) und der Fischotter.
Lebensräume:
Viele menschlich kaum beeinflusste Lebensräume in enger Verzahnung miteinander, wie hohe und steile Konglomeratwände mit spezialisierter Felsspaltenvegetation, Schluchtwälder und Hangmischwälder (= prioritärer Lebensraumtyp gemäß FFH-Richtlinie)


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Grundsätzlich ist das Flusstauchen (Scuben) und das Befahren mit Booten ohne maschinellen Antrieb erlaubt, nicht aber von 1. April bis 1. Juni auf bestimmten Flussabschnitten zw. Molln und Grünburg (siehe Anlage 2/2 auf der Website Land OÖ (Link unten) unter „Urkunden“). Von 1. April bis 1. Juli darf die Schotterinsel (vor der Rinnenden Mauer) nicht betreten werden (beides hauptsächlich wegen der Brutzeit des seltenen Flussuferläufers).
Erlaubt ist auch die rechtmäßige Ausübung der Fischerei und der (eingeschränkte) Abschuss des Kormorans nach den Bestimmungen der OÖ Artenschutzverordnung (§ 8).
Ansonsten gelten im Wesentlichen die für NSGs üblichen Bestimmungen (s. Kategorien Schutzgebiete: Wegebenutzung, Jagd, vereinbarte forstliche Nutzungen, extensive Bewirtschaftung von Wiesen u. Ä.).


Verordnung

Es gibt keine Verordnung, aber einen Bescheid, zu finden unter dem Tabreiter „Urkunden“ auf der Website Land OÖ – siehe „Websites, weiterführende Links“.


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: "Rinnende Mauer" in Molln
Karte im DORIS anzeigen: "Rinnende Mauer" in Molln
Website: Bergfex
Website: OÖ Tourismus GmbH
Website: Wikipedia
Website: ORF, 9 Plätze 9 Schätze


Literaturtipp
Maier, F. & A. Maier (1997), Steyrschlucht - Rinnende Mauer, Österreichischer Alpenverein, Sektion Molln

 

Aktualisiert im Dezember 2021

 



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Nationalpark & Region
Fläche
keine Angabe
Lage

Gemeinde Molln, Bezirk Kirchdorf

 

 

NATURSCHAUSPIELE