
Pfeiferanger im Ibmer Moor
Naturschauspiele
Zahlen & Fakten
Europaschutzgebiet Pfeiferanger (Vogelschutzgebiet, AT3103000), eu10 (140 Hektar) und Naturschutzgebiet n048 (76 Hektar)
Gemeinden Eggelsberg und Moosdorf, Bezirk Braunau, westlich und südlich des Seeleithensees – Kartenansicht
140 Hektar bzw. 76 Hektar
Details zum Pfeiferanger
Der Pfeiferanger ist ein großflächiger, sehr naturnaher Rest des großen Ibm-Bürmoos-Weidmoos-Komplexes mit vielfältiger Nieder- und Übergangsmoor-Vegetation. Im nördlichen Teil durchzieht ein Moorlehrpfad das Areal, um den herum alte Torfstiche gruppiert sind. Das bedeutendstes Brachvogel-Brutgebiet Oberösterreichs ist Teil des Ibmer Moores und damit des größten zusammenhängenden Moorkomplexes Österreichs. Seit 1987 steht der Pfeiferanger bereits unter Naturschutz, seit 1997 ist er als Natura 2000-Schutzgebiet von europaweiter Bedeutung ausgewiesen.
Die ursprüngliche Moorvegetation wurde auch hier vielfach durch menschliche Eingriffe – vor allem Torfstich und Entwässerungen – verändert. Doch noch immer übt die Moorlandschaft eine unglaubliche Faszination auf den Menschen aus: Die fleischfressenden Pflanzen, allen voran der Sonnentau, aber auch Fettkraut und Wasserschlauch, überleben in der kargen, nährstoffarmen Umgebung indem sie sich die eine oder andere Insektenmahlzeit gönnen. Die Orchideen, Lilien und Enziangewächse, die andernorts nur selten anzutreffen sind. Vor allem aber die unscheinbaren Stars des Moores, die torfbildenden Moose. Sie sind die eigentlichen Baumeister dieser Landschaft, haben über viele tausende Jahre hinweg das Ibmer Moor errichtet. Und damit den einmaligen Lebensraum für viele Tiere – allen voran Vögel – die im Pfeiferanger ein Zuhause haben. Vor allem als Brutgebiet des Großen Brachvogels hat dieses Schutzgebiet eine immense Bedeutung, weit über die Grenzen Oberösterreichs und Österreichs hinaus. Der braune Vogel, nahezu so groß wie ein Huhn, watet durch die feuchte Landschaft und stochert mit seinem säbelförmigen Schnabel nach Nahrung, allem voran Würmer, Schnecken, Insekten, Samen und Beeren. Neben dem österreichweit größten Vorkommen des Brachvogels ist eine größere Population an Bekassinen im Pfeiferanger heimisch. Auch Neuntöter, Kornweihe, Rohrweihe und viele andere mehr finden hier einen einzigartigen, geschützten Lebensraum. Die Besonderheit des Pfeiferangers ist seine Mischung unterschiedlicher Moortypen – Niedermoor, Übergangsmoor und Hochmoor. Moorwälder und Pfeifengraswiesen runden das Gesamtbild ab, das Naturliebhaber auf dem Moorlehrpfad für sich entdecken. Knapp zwei bis zweieinhalb Stunden dauert der Spaziergang auf dem befestigten Weg durch die Moorlandschaft. Schautafeln und Beobachtungspunkte erklären die Entstehung des Ibmer Moores, seine Pflanzen und Tiere.[1]
[1] https://www.oberoesterreich.at/oesterreich-poi/detail/430025939/europaschutzgebiet-pfeiferanger.html
Weitere Infos
Purpurreiher, Kranich, Wespenbussard, Rotmilan, Schwarzmilan, Rohrweihe, Kornweihe, Fischadler, Blaukehlchen, Flussseeschwalbe
Zahlreiche Besenheidesträucher verleihen dem Binsenmeer eine purpurne Farbnote, gelegentliche Birken, Fichten und Schwarzkiefern setzen vertikale Akzente in der ausgedehnten, offenen Landschaft. Moortypische Pflanzen: Blumenbinse, Braune Kopfbinse, Knabenkraut, Langblättriger Sonnentau, Rundblättriger Sonnentau, Mehlprimel, Schlammsegge, Sumpf-Bärlapp
Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen
Schutzzweck des „Europaschutzgebiets Pfeiferanger“ ist die Erhaltung oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands der angeführten Brutvogel- und Zugvogelarten sowie deren Lebensräumen.
Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen sind verschiedene Pflegemaßnahmen zum Erhalt der verschiedenen Lebensräume und Brutmöglichkeiten (Feuchtwiesen, extensive Weiden, Moorflächen, Hochstaudenfluren, …) für die Schutzgüterarten.

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Amt
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Telefon: 0732-7720-11896
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Gebietsbetreuer
Claudia Arming
Green Team
E-Mail: claudia.arming@sbg.ac.at
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