PLESCHINGER AUSTERNBANK
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DETAILS & INFOS
In der Gemeinde Steyregg, an der Stadtgrenze zu Linz; Bezirk Urfahr-Umgebung
Das Naturschutzgebiet zeichnet sich durch eine artenreiche Flora und Fauna aus. Neben 200 verschiedenen Pflanzen, darunter gefährdete Farne, sind hier seltene Vögel wie der Schwarzspecht und über 300 Falterarten zu finden. Der Name dieser ehemaligen Sandgrube bezieht sich auf Fossilien, wie Haifischzähne und Austern, die hier in großer Menge gefunden wurden.
Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen
Das Gebiet wurde 1998 unter Schutz gestellt. In der Datei „Schutzzweck“ (unter „Urkunden“, Website Land OÖ) ist zu lesen: Nach Beendigung des Sand-Abbaus wurde das Areal zum Naturschutzgebiet erklärt, wobei der Grund für den Schutz insbesondere in der in den Offenbereichen angesiedelten (Insekten)Fauna lag. Auf den trocken-warmen und stark besonnten Flächen konnten sich zahlreiche Offenboden-Pioniere ansiedeln. Diese sind höchst selten in unserer Landschaft, es gibt kaum noch Standorte mit ähnlicher Charakteristik. Infolge weitgehend fehlender Nutzungen (nur vereinzelt wird durch Privatpersonen weiter nach Fossilien „geschürft“ und dadurch kleine Teilbereiche offengehalten) ist die Fläche nun weitgehend wieder zugewachsen. Für die Sicherung der Artenvielfalt, insbesondere für die seltene Insektenfauna, ist ein zumindest teilweises Offenhalten in den Wand- wie auch in denen ebenen Bereichen unerlässlich.
Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)
Tierarten:
Bemerkenswerte Käferfunde, siehe Literaturtipps.
Für Hautflügler (Bienen, Hummeln, Ameisen, etc.) ist die Pleschinger Sandgrube ein herausragender Lebensraum. Weiters konnten 58 Vogelarten, darunter auch der Schwarzspecht angetroffen werden. 307 Tag- und Nachtfalterarten, 93 Käfer- und 40 Spinnenarten konnten nachgewiesen werden. Besonders hervorzuheben ist auch das Auftreten der Äskulapnatter.
Pflanzenarten:
194 Pflanzenarten konnten festgestellt werden, von denen 17 auf der "Roten Liste" gefährdeter Farn- und Gefäßpflanzen Oberösterreichs stehen. Erwähnenswert sind hier vor allem der Traube-Geißklee, der Aufrechte Ziest und das Alpen-Laichkraut.
Lebensräume:
Neben bodenoffenen und schattenarmen Standorten stellen auch wiesenartig genutzte Bereiche Lebensraum für bestimmte spezialisierte Tier- und Pflanzenarten dar. Rotbuchenwälder: Naturnahe Buchenwälder sind im Laufe des letzten Jahrhunderts immer seltener geworden. Auch sie werden von zahlreichen Spezialisten, insbesondere Vogelarten bewohnt.
Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen
Erhaltung des Gebietes als vielfältiger Trocken-Lebensraum für seltene und spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, das heißt vor allem Sicherung der bodenoffenen Bereiche sowie der im Gebiet gelegenen Rotbuchenwälder.
Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen
Es gelten die in NSGs üblichen Bestimmungen.
Verordnung
Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet "Pleschinger Austernbank" in Steyregg
Websites, weiterführende Links
Land OÖ, Naturschutzbuch: Pleschinger Austernbank
Karte im DORIS anzeigen: Pleschinger Austernbank
Website: OÖ Tourismus GmbH
Literaturtipps
Kohl, H. (1979), Die Austernbank von Plesching bei Linz, ein fossiles Relikt aus dem Strandbereich des Tertiärmeeres, ÖKO.L, Heft 1, Seiten 12-15
Mitter, H. (1990), Bemerkenswerte Käferfunde aus der Pleschinger Sandgrube/Linz, ÖKO.L, Heft 12/3, Seiten 18-20
Schultz, O. (1973), Neue Foraminiferen aus dem Ottnangien von Plesching bei Linz, Apollo, Heft 31, Seiten 8-9
Rögl, F. (1969), Die Foraminiferenfauna aus den Phosphoritsanden von Plesching bei Linz (Oberösterrreich) - Ottnangien (Untermiozän), Naturkundliches Jahrbuch d. Stadt Linz, Band 15, Seiten 213-234
Seidl, F. (1991), Rezente Mollusken aus der Pleschinger Sandgrube bei Linz/Donau, Naturkundliches Jahrbuch d. Stadt Linz, Band 36, Seiten 207-214 - derzeit leider kein Link verfügbar
Mitter, H. (1991), Die Käferfauna der 'Pleschinger Sandgrube' bei Linz, Naturkundliches Jahrbuch d. Stadt Linz, Band 36, Seiten 113-137 - derzeit leider kein Link verfügbar
Aktualisiert im Dezember 2021