Ein Schwarm Vögel bei einer Wasserfläche.
Florian Sedmak, 11. Juni 2025

Vogelfrei am Wasser

  • Unterwegs
„Alle Vöglein sind schon da“, das ist der heimliche Soundtrack zum NATURSCHAUSPIEL und Europaschutzgebiet am Unteren Inn.

NATURSCHAUSPIEL-Guide Pietro Bellezza ist nicht der Einzige, der mindestens einmal wöchentlich am Unteren Inn unterwegs ist. Auch zahlreiche andere leidenschaftliche Ornitholog:innen suchen den finalen Abschnitt des großen Alpenflusses liebend gerne auf. Sie schätzen das Europaschutzgebiet an der oberösterreichischbayerischen Grenze als eines der besten Vogelbeobachtungsgebiete Österreichs, das an Artenvielfalt und Flugverkehr nur vom Neusiedler See übertroffen wird. 

Dass am Unteren Inn rund 300 verschiedene Vogelarten leben, brüten oder rasten, hat sich herumgesprochen. Die in Verbindung mit der so liebevoll wie aufwendig vorgenommenen Neugestaltung und der ausgezeichneten Vermittlungsarbeit des Naturium am Inn dazu beigetragen, dass die Umweltstation mit Hauptwohnsitz im bayerischen Ering und einer prachtvollen Zweitadresse auf Burg Frauenstein auf der oberösterreichischen Seite vergangenes Jahr die 10.000-Besucher:innen-Marke geknackt hat. 

„Die Mehrheit unserer Gäste interessiert sich besonders für die Vogelwelt“, sagt die junge Forstingenieurin und Waldpädagogin Dorena Buchmeier, „kein Wunder, schließlich brütet hier bei uns eines von nur zwei Seeadlerpaaren Bayerns.“

Klimawandel: Gefiederte Gewinner

Geht es nach Gerald Hartl, kann die ganze Region von den paradiesischen Zuständen in der Vogelwelt am Inn profitieren. „Naturtourismus wird in der Zukunft voraussichtlich eine noch größere Rolle spielen“, ist der Tourismusdirektor vom S´INNVIERTEL Tourismus überzeugt. „Immer mehr Menschen suchen nach authentischen Naturerlebnissen. Wenn sie sorgsam mit ihren einzigartigen Naturräumen umgeht, kann unsere Region touristisch zur Vorreiterin werden.“

Die von Baggerschaufeln geschaffene neue Wasserwelt beim Kraftwerk ist jedenfalls ein Publikumsmagnet nach Maß. Wohl fühlen sich hier an der Seite des Bibers auch die vielen Vogelarten, die ihr Revier am Unteren Inn haben. Ein Teil von ihnen lebt das ganze Jahr über hier, andere – wie die in Nordeuropa heimische Schellente – überwintern, während viele große Zugvögelschwärme im Frühling und Herbst zum Rasten und Auftanken  zwischenlanden. Flussabwärts, in Reichersberg, ist eine unter Vogelfreund:innen berühmte Kolonie mit Seiden-, Nacht-, Grau- und seit kurzem auch Kuhreihern zuhause – letzteres ist eine kleine Sensation. 

Eine kleine Gruppe Menschen stehen und knien an einer Wasserfläche.
Eine kleine Gruppe Menschen stehen und knien an einer Wasserfläche.
Grenzgänger – Eine
Expedition durch das
Europareservat Unterer Inn
Hier im Europareservat Unterer Inn erleben wir, mit welcher Kraft der Inn die Umgebung geformt hat, wie er gezähmt wurde und sich nun seine Natürlichkeit zurückholt. Die Inseln in den Stauseen beherbergen nicht nur bis zu 300 Vogelarten, hier entwickeln sich unberührte, natürliche Auwälder, der sogenannte europäische Dschungel.

Der NATURSCHAUSPIEL Guide dieser Tour

Naturium am Inn

Ein Haus mit Holfassade und auffälliger Gestaltung mit Holzpfählen
Luftaufnahme eines Flusskraftwerkes am Inn

Grenzenlose Besucher:innen-Information, Umweltbildung und Naturschutz: das hat sich die Umweltstation im Europareseverat Unterer Inn vorgenommen – zu beiden Seiten des Flusses.

Grenzenlose Besucher:innen-Information, Umweltbildung und Naturschutz: das hat sich die Umweltstation im Europareseverat Unterer Inn vorgenommen – zu beiden Seiten des Flusses.

Illustration Lageplan Naturium
Ein Guide erklärt anhand eines Schaubildes, Kinder und Erwachsene hören und schauen aufmerksam
Tipp: Eintauchen und abheben:

Über die zwei kostenlos zugänglichen Ausstellungen in Ering und Frauenstein bietet das Naturium am Inn geführte Touren und einen Erlebnisweg mit Stationen zur Vogelwelt, zu den Auen, den Umgehungs- und Auengewässern sowie den Lebensräumen Totholz und Quellbach.

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