MÄRZ
GEWUSST, WIE
NATURSCHAUSPIEL AUF NEUEN WEGEN, GANZ IM TREND MIT DEM DO-IT-YOURSELF-PRINZIP
Ruhe finden und Kraft tanken, die Sinne schärfen und Wissen vertiefen oder ganz einfach nur erleben, staunen und genießen: Seit Jahren lässt NATURSCHAUSPIEL in die wundervolle Fauna und Flora Oberösterreichs eintauchen, um nachhaltig Bewusstsein für natürlich wertvolle Lebensräume zu bilden.
Dazu gehören Respekt und verantwortungsvoller Umgang genauso wie das Wissen um seltene Tier- und Pflanzenarten. Oder nahezu vergessene Traditionen, die einst als fester Bestandteil im naturverbundenen Alltag die Lebensweise unzähliger Generationen geprägt haben. Ob handwerkliches Geschick, Kräuterkunde oder gelebte Koexistenz mit geflügelten und vierbeinigen Gefährten, mit dem „Prinzip des Selbermachens“ beschreitet NATURSCHAUSPIEL bewusst neue Wege, um wertvolles Wissen umso „begreifbarer“ zu vermitteln. Selber Hand anlegen, um die eigene Kreativität und Geschicklichkeit herauszufordern und dabei handgemachte Kostbarkeiten zu schaffen, bildet demnach den heurigen Jahresschwerpunkt in einem bunt schillernden Programm, das große wie kleine Naturliebhaber begeistern wird.
Schöpferpotenzial im Trend
Gesellschaftlichen Bewegungen, wie etwa der Maker-Szene, liegt zugrunde, dass sie Eigeninitiative ergreifen, selbst Hand anlegen sowie mit gegenseitigem Rat und Tat produktiv werden. So werden beispielsweise im Zuge des Urban Gardening städtische Grünstreifen zu Gemüse-, Obst- und Kräutergärten für die Allgemeinheit. Oder man besucht ein Repair Cafe, um die Reparatur eines Gebrauchsgegenstandes mit technischem Defekt gemeinsam zu bewältigen. Das eigene Tun wird dabei mit dem Erlernen von Handgriffen quasi zur einprägsamen Selbsterfahrung, um ganz im Sinne des Do-it-yourself-Prinzips Geschick, Know-how und schöpferisches Potenzial zu entfalten.
Selbstverständlich Selbermachen
Ganz nach dem Motto „gewusst, wie“ bietet NATURSCHAUSPIEL mit neuen Themenführungen die Gelegenheit, selbst Hand anzulegen und sich wertvolle Tipps und Tricks anzueignen. So erfahren Schülerinnen und Schüler etwa bei der Tour „Forschen und Werkeln“ die vielen Facetten des Naturkreislaufs im Böhmerwald in den vier Jahreszeiten. Durch das Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien werden sie dabei vor allem in ihrer Kreativität gefordert und können im Umfeld der Natur sogar die Klassengemeinschaft stärken. Auch im Naturpark Attersee-Traunsee ist vom Ostereierfärben bis zum Badesalz-Herstellen handwerkliches Geschick gefragt, wenn auf der Tour „Heute machen wir blau!“ die bunte Welt der Pflanzenfarben im Salzkammergut erkundet wird. So werden etwa verwertbare Färbematerialien von Kräutern, Blüten, Blättern oder Rinden hergestellt, um mitten in der Natur mit Pflanzenteilen auf Papier zu malen. Die Tour „Wilde Delikatessen“ hingegen führt mit einer traumhaften Wanderung zu den Wildkräutern vom Grünen Band Europas im nördlichen Mühlviertel. Dabei werden alle Erkennungsmerkmale und Verwendungsmöglichkeiten von Kräutern vermittelt, gemeinsam Wildpflanzen gesammelt und leckere Imbisse gezaubert. Wer die Artenvielfalt um die Burg Altpernstein erforschen will, sollte sich die Tour „Ich bau mir ein Insektenhotel“ nicht entgehen lassen, auf der orchideenreiche Magerwiesen, naturnahe Fichten-Tannen-Buchen-wäldern und fleißige Insekten erkundet werden, um schließlich mit der Bauanleitung für ein Insektenhotel auch einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz zu leisten!
NATURVERMITTLER/IN IM PORTRÄT
CHRISTIANE TARTAROTTI
WaldpädagogInnen gibt es solche und solche. Christiane Tartarotti ist eine solche. Eine, die draußen mit dem unbestechlichen Naturwissenschaftsblick der diplomierten Ingenieurin für Forstwirtschaft unterwegs ist und im Wald in zweierlei Hinsicht ein Öko-System sieht – als ökologisches wie auch als ökonomisches System.Sentimentalität ist bei aller Liebenswürdigkeit nicht ihre Sache.
TIERPORTRÄT DES MONATS
DIE GELBBAUCHUNKE
EIN GESELLIGER WANDERER
Mit 4.300 Arten weltweit ist die an Wasser gebundene Gattung der Lurche prominent vertreten. In Oberösterreich kommen insgesamt neunzehn Arten vor, die sich in Größe, Färbung und Zeichnung stark unterscheiden. So ist auch die gesellige, bis zu 5 cm große Gelbbauchunke (Bombina variegata) an Wasser gebunden und wandert bis in eine Seehöhe von rund 1.500 m. Sie bevorzugt oft neu entstehende, kleine Tümpel, in denen ihre Fressfeinde fehlen. Die Paarungszeit dauert von April bis zum Sommer, wobei die Eier in kleinen Klumpen an Wasserpflanzen in seichten, vegetationsarmen und vor allem fischfreien Laichgewässern abgelegt werden. Aus den Eiern schlüpfen sodann beinlose Larven mit einem Ruderschwanz, die sich schließlich in kleine Jungunken verwandeln. Auf dem Speiseplan der Gelbbauchunke stehen Insekten wie Mücken, Käfer oder Ameisen.