AUGUST
ZWEIBEINER TRIFFT VIERBEINER
MIT TIERISCHEN BEGLEITERN UNTERWEGS IN DER NATUR
Ein Blick in die Chronik der menschlichen Entwicklungsgeschichte offenbart, dass Tiere seit Anbeginn der Zeiten eine wesentliche Rolle im Leben der Menschen gespielt haben. Ob als Nutztier, Jagdgefährte, Spurensucher, Bewacher der häuslichen Umgebung oder gar gottgleiches Symbol von Natur und Schöpfung, in allen Kulturen quer über den Erdball standen und stehen Mensch und Tier in enger Symbiose. Wenngleich sich die Gattung Mensch als vermeintliche Spitze der Nahrungskette den Vorwurf gefallen lassen muss, dieser Koexistenz eher keine guten Dienste zu leisten.
In seinem besitzergreifenden Verhalten beeinflusst der Mensch die Evolution zu seinen nur scheinbaren Gunsten. Die Ausbeutung der Fauna mit maßloser Fleischproduktion, Überfischung der Meere oder Vernichtung von Lebensräumen führt zwangsläufig zu einem Verlust von Artenvielfalt und natürlichem Gleichgewicht. Umso mehr setzt NATURSCHAUSPIEL in bereits bestehenden und so manch neuen Touren darauf, einen respekt- und würdevollen Umgang mit unseren vierbeinigen Gefährten zu vermitteln.
Begegnung auf Augenhöhe
Immerhin lässt sich die Tatsache, dass direkter Kontakt mit Tieren das Beobachten und Reflektieren des eigenen menschlichen Verhaltens fördert, wissenschaftlich belegen. So tragen zahlreiche Vertreter aus dem Tierreich durch ganz spezielle Verhaltensweisen wie etwa dem sozialen Umgang oder der Nahrungsaufnahme dazu bei, Entspannung und Ruhe sowie den Abbau von Stress und Aggressionen bei der Spezies Mensch zu fördern. Die Begegnung mit Tieren, sie zu berühren, zeigt zwar auch wichtige Grenzen auf, verbessert aber gleichzeitig die körperliche Wahrnehmung und kognitive Fähigkeiten. Dass sich davon nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern lassen, beweisen die vielen positiven Rückmeldungen nach NATURSCHAUSPIEL-Führungen, bei denen tierische Begleiter im Mittelpunkt stehen und auf Augenhöhe in die Natur entführen.
So lässt sich mit faszinierenden Tieren wie den sanftmütigen Lamas, die ursprünglich aus Südamerika stammen und bei uns eine neue Heimat gefunden haben, auf einer Trekkingtour etwa die Kulturlandschaft des Mühlviertels entdecken. Auch auf der Tour „Mit den Lamas in die Berge“ wird auf wilden Pfaden mit wolligen Gefährten der achtsame Umgang mit Tier und Natur vermittelt. Nach dem Erlernen der trittsicheren Bewegung im Gelände werden zum Abschluss die Tiere versorgt und eigenhändig Freundschaftsbänder aus Lama-Wolle geknüpft. Die artverwandten und ebenfalls aus Südamerika stammenden Alpakas wiederum bitten auf der Tour „Die spinnen, die Inkas“ zu einer Wanderung durchs Pesenbachtal. Der Weg durchs älteste Naturschutzgebiet Oberösterreichs führt direkt auf die Weide einer Alpakaherde, wo man Erstaunliches über diese einzigartigen Landschaftspfleger und Fasertiere erfährt. Umringt von neugierigen Kleinkamelen wird dabei gesponnen und verwoben. Wer Lust auf eine Picknicktour am Leitenbach in Begleitung tierischer Gefährten hat, der ist bei der Führung „6 Esel und 7 Mühlen“ genau richtig.
Hier lässt es sich mit sechs Eseln nicht nur durch das wildromantische Tal der sieben Mühlen zum Naturschutzgebiet Koaserin wandern. Als treuer Weggefährte hat Packesel Poldi dabei auch alle Zutaten für ein genussvolles Picknick mitgebracht!
NATURVERMITTLER/IN IM PORTRÄT
MARTINA HUEMER
Wie viel hat in einem Leben Platz? Wenn man den reich ornamentierten Lebenslauf der gebürtigen Steyrerin Elisabeth Nieskens betrachtet, lautet die Antwort wohl: Viel mehr als wir gewöhnlich denken.
TIERPORTRÄT DES MONATS
DER WOLF
DIE RÜCKKEHR VON MEISTER ISEGRIM
Der Wolf (Canis lupus) wurde in Österreich zwar im 19. Jahrhundert ausgerottet, in der heutigen Zeit wandern aber immer wieder einzelne Tiere und Gruppen aus unseren Nachbarstaaten ein. So gibt es etwa in Italien, Slowenien, Tschechien oder Deutschland wachsende Populationen. Der bei Jägerschaft und Bauern gefürchtete Wolf hat bereits in frühesten Zeiten Eingang in die Mythen und Märchen vieler Völker gefunden und ist auch unter seinem Fabelnamen als Isegrim bekannt. Körpergröße, Gewicht und Fellfärbung sind je nach Verbreitungsgebiet sehr unterschiedlich. Die größten Exemplare können bei einer Schulterhöhe von 80 cm sogar bis zu 80 kg auf die Waage bringen. Bekannt ist der Wolf auch für sein ausgeprägtes Sozial- und Territorialverhalten. Aufgrund seiner natürlichen Scheu vor dem Menschen geht er uns allerdings in der Regel aus dem Weg.