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KOASERIN & LEITENBACH



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DETAILS & INFOS

Region
Inn- und Hausruckviertel
Fläche
Leitenbach 110 Hektar, Koaserin 28 Hektar
Lage

Koaserin in den Gemeinden Heiligenberg, Neukirchen am Walde und Peuerbach, Bezirk Grieskirchen, Leitenbach zusätzlich auch St. Agatha und Waizenkirchen.



Die Koaserin ist ein ausgedehntes Feuchtgebiet am Rande des Sauwaldes. Ihre Wiesen und Brachen werden periodisch vom Leitenbach überschwemmt. Das bedeutende Wiesenbrutvogelgebiet ist Lebensraum für seltene Vogelarten und im Wasser lebende Säugetiere (s. unten). Der Leitenbach beherbergt abschnittsweise bedeutende Bestände gefährdeter Fischarten.
Das Gebiet umfasst den Leitenbach von seiner Mündung in die Aschach flussauf bis inkl. "Tal der Sieben Mühlen" am oberen Ende bei der Mündung des Natternbachs, den Sandbach bis Höhe Bruck sowie die Aschach von der Leitenbachmündung flussab bis vor der Kropfmühle. 
Alle drei Gewässer beherbergen bedeutende Großmuschelbestände sowie abschnittsweise Bestände gefährdeter Fischarten.
Die Bäche zeigen nur mehr abschnittsweise ihren natürlichen (mäandrierenden) Verlauf, über weite Teile wurden sie begradigt. Das Umland wird meist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Nur im unmittelbaren Bachuferbereich sind Uferbegleitgehölze bzw. Hochstaudenfluren zu finden. Naturnahe Waldbestände säumen in kleinen Abschnitten die Gewässer.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen

Das Gebiet Koaserin wurde 2005 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Da man das Gebiet aus Rücksicht auf die vorkommende Fauna und Flora nicht betreten sollte, legte der Naturschutzbund Oberösterreich einen liebevoll gestalteten, äußerst informativen Lehrpfad am Rande des naturbelassenen Gebietes an.
Zudem gibt es eine Beobachtungsplattform für Besucher.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Tiere:
Das Gebiet zählt 86 verschiedene Vogelarten, viele davon stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Es ist Lebensraum für seltene Vogelarten wie Großer Brachvogel und Bekassine.
Auch Biber und Fischotter sind hier heimisch.
Ebenso verschiedene Fischarten und Muscheln (Schutzgüter) wie Bachneunauge, Goldsteinbeißer, Bitterling, Koppe, Bachmuschel und Flussperlmuschel.
Auch zahlreiche Insektenarten sind in den Sumpfwiesen und Feuchtwiesen zu finden – beispielsweise seltene Libellenarten wie die schöne Grüne Flussjungfer.
Pflanzen:
Im geschützten Gebiet befinden sich laut Zählungen 265 Farn- und Blütenpflanzen.
Lebensräume:
Auenwälder mit Erlen und Eschen, magere Flachland-Mähwiesen, und die Bäche an sich mit ihrer Unterwasservegetation aus flutenden Wasserpflanzen (wie z. B. dem Flutenden Hahnenfuß). Aufgrund der hohen Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens ist die Koaserin ein natürliches Rückhaltebecken zum Hochwasserschutz.


Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Ziel/Schutzzweck des Gebiets ist die Erhaltung bzw. ggf. die Wiederherstellung eines „günstigen Erhaltungszustandes“.


Eingriffe und Maßnahmen

Es bestehen Auflagen hinsichtlich Düngung und Einsatz von Pestiziden auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen im Umfeld, es dürfen keine Eingriffe in die Gewässersohle gemacht werden und kein Wasser zur Bewässerung von Feldern entnommen werden bzw. bedarf dies vorab eines Screening/einer Prüfung. Totholz (v. a. starkes) soll in den Auenwäldern belassen werden und eine strukturreiche Ufervegetation und naturnahe Gewässerdynamik erhalten bleiben.


Verordnung

Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet "Koaserin" in Heiligenberg, Neukirchen am Walde und Peuerbach
Verordnung der Oö. Landesregierung mit der das Gebiet „Leitenbach“ als Europaschutzgebiet bezeichnet und mit der ein Landschaftspflegeplan für dieses Gebiet erlassen wird
Verordnung der Oö. Landesregierung, mit der das Gebiet „Leitenbach“ als Europaschutzgebiet bezeichnet und mit der ein Landschaftspflegeplan für dieses Gebiet erlassen wird


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: Koaserin, Europaschutzgebiet Leitenbach, Leitenbach (FFH-Gebiet, AT3131000)
Karte im DORIS anzeigen: Koaserin, Europaschutzgebiet Leitenbach, Leitenbach (FFH-Gebiet, AT3131000)

Website: OÖ Tourismus GmbH
Website: Naturschutzbund OÖ
Website: Wikipedia


Literaturtipps
Limberger, J. (1996), Für ein Naturschutzgebiet "Koaserin", Informativ, Heft 02, Seite 6
Brands, M. (1996), "Koaserin", Informativ, Heft 03, Seite 3
Limberger, J. (2005), Endlich verordnet - das Naturschutzgebiet Koaserin, Informativ, Heft 37, Seite 9
Zmelik, K. (2005), Mädesüß und Knabenkraut. Pflanzen im Naturschutzgebiet Koaserin, Informativ, Heft 38, Seite 4
Kropfberger, J. (2006), Fledermaus-Untersuchung im Leithental und in der Koaserin, Informativ, Heft 41, Seite 6
Limberger, J. (2011), Gute Aussichten in der Koaserin, Informativ, Heft 64, Seite 5
Limberger, J. (2014), Ein Naturschutzgebiet verändert sein Gesicht, Informativ, Heft 74, Seite 8
Kropfberger, J. (2016), Fischwanderhilfe am Leitenbach in der Koaserin, Informativ, Heft 82, Seiten 10 - 11
Limberger, J. (1995), Koaserin-Leitental (Innviertel, Oberösterreich) - Vogelkartierung in einem schutzwürdigem Wiesenbiotop, Vogelkundliche Nachrichten Oö u. Naturschutz aktuell, III/1, Seiten 3-12
Limberger, J. (1995), "Koaserin - Leitental" (Innviertel, Oberösterreich) - Vogelkartierung in einem schutzwürdigem Wiesenbiotop, Vogelkundliche Nachrichten Oö u. Naturschutz aktuell, Band 3, Seiten 3-12
Uhl, H. (1995), Bestandserhebung wiesenbrütender Vogelarten in 24 Untersuchungsgebieten in Oberösterreich 1994, Vogelkundliche Nachrichten Oö u. Naturschutz aktuell, Band 3, Seiten 3-45
Uhl, H. (2001), Wiesenbrütende Vogelarten in Oberösterreich 1992 bis 2000. Erhebungsergebnisse aus 44 Untersuchungsgebieten, Vogelkundliche Nachrichten Oö u. Naturschutz aktuell, Band 9, Seiten 1-46
Uhl, H. (2008), Wiesenvögel in Oberösterreich 2008, Ergebnisse der landesweiten Bestandeserhebungen 1994 bis 2008 und Naturschutzbezüge
Strauch, M. (1989), Vegetationskartierung 'Leitenbach-Koaserin', Studie i. A. d. Oö. Landesregierung/Abt. Wasserbau
Limberger, J. (2000) Koaserin - Auf dem Weg zum Naturschutzzentrum, Informativ, Heft 19, Seite 3
Csar, D., Patzner, R. & C. Gumpinger (2004), Untersuchung des Najadenbestandes und der Wasser- und Umweltparameter im Leitenbach (Oberösterreich), Studie i. A. d. Oö. Landesregierung/Abt. Naturschutz
Zmelik, K. (2007), Vegetationsverhältnisse, Bestandesveränderungen und Naturschutzstrategien zweier ausgewählter Feuchtwiesenlandschaften im Oberösterreichischen Alpenvorland, Studie i. A. d. Oö. Landesregierung/Abt. Naturschutz
Schwarz, M. & M. Schwarz-Waubke (2015), Kartierung der Grünen Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) im nominierten Natura 2000-Gebiet Leitenbach (Oberösterreich) im Jahr 2015, Studie i. A. d. Oö. Landesregierung/Abt. Naturschutz


Aktualisiert im November 2021