Naturschauspiel Logo Typo weiss

STEYRSCHLUCHT


In diesem Naturschutzgebiet wird der Fluss Steyr großteils von steilen bis senkrechten Konglomeratwänden gesäumt. Die meist naturnahen Schluchtwälder beheimaten Baumarten wie Kiefer, Esche, Ahorn, Ulme oder Linde. Eisvogel, Flussuferläufer, Wasseramsel oder Gänsesäger finden ideale Lebensraumbedingungen.

Die Steyrschlucht ist ein landschaftlich einzigartiger Schluchtbereich der Steyr im nicht eingestauten Flussabschnitt und somit von hoher naturbelassener Dynamik.
Das Naturdenkmal „Rinnende Mauer“ in den Kernbereich des Naturschutzgebietes mit einbezogen.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen 

Ein mit Fug und Recht landschaftlich und ökologisch höchstwertiger Naturraum, der 2016 nach vielen Jahren der Diskussion unter strengen Schutz gestellt werden konnte.
Zum Schutz insbesondere des bereits sehr seltenen Flussuferläufers wurde eine zwar heftig umstrittene, aus Artenschutzgründen jedoch zielführende Nutzungseinschränkung im Naturschutzgebiet festgelegt (siehe: Erlaubte Maßnahmen und Eingriffe).

Das Naturschutzgebiet Steyrschlucht hat eine Fläche von ca. 102 ha und erstreckt sich über eine Länge von knapp 10 km vom Kraftwerk Agonitz in Molln bis zur Haunoldmühle in Grünburg. In diesem landschaftlich bemerkenswerten Abschnitt des Steyrtales befindet sich auch das Naturdenkmal „Rinnende Mauer“ sowie ein 1,2 km langer Abschnitt der Krummen Steyrling.
Außer einer Brückenquerung bei Molln noch völlig unverbaut/keine Querbauwerke, die weitgehend naturbelassenen Lebensräume mit sehr geringem Störungspotential.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Tierarten:
Zahlreiche ökologische Nischen machen das Gebiet auch zoologisch hochinteressant und bieten einen Rückzugsraum für selten gewordene Tierarten.
Flussuferläufer (sehr selten!), Eisvogel, Gänsesäger, Graureiher, Wasseramsel neben zahlreichen anderen Vogelarten (vogelkundlich bedeutendes Gebiet!); weiters verschiedene Fischarten (darunter die seltene Koppe) und der Fischotter.
Pflanzen:
An den Kies- und Inselbereichen finden sich Purpurweiden- und Lavendelweidengebüsche. Eine große Vielfalt besonderer Pflanzengemeinschaften konnte sich herausbilden (siehe auch "Lebensräume").
Lebensräume:
Viele menschlich kaum beeinflusste Lebensräume in enger Verzahnung miteinander, wie hohe und steile Konglomeratwände mit spezialisierter Felsspaltenvegetation, Schluchtwälder und Hangmischwälder (= prioritärer Lebensraumtyp gemäß FFH-Richtlinie)


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Grundsätzlich ist das Flusstauchen (Scuben) und das Befahren mit Booten ohne maschinellen Antrieb erlaubt, nicht aber von 1. April bis 1. Juni auf bestimmten Flussabschnitten zw. Molln und Grünburg (siehe Anlage 2/2 auf der Website Land OÖ (Link unten) unter „Urkunden“). Von 1. April bis 1. Juli darf die Schotterinsel (vor der Rinnenden Mauer) nicht betreten werden (beides hauptsächlich wegen der Brutzeit des seltenen Flussuferläufers).
Erlaubt ist auch die rechtmäßige Ausübung der Fischerei und der (eingeschränkte) Abschuss des Kormorans nach den Bestimmungen der OÖ Artenschutzverordnung (§ 8).
Ansonsten gelten im Wesentlichen die für NSGs üblichen Bestimmungen (s. Kategorien Schutzgebiete: Wegebenutzung, Jagd, vereinbarte forstliche Nutzungen, extensive Bewirtschaftung von Wiesen u. Ä.).


Verordnung

Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet "Steyrschlucht" in Steinbach an der Steyr, Grünburg und Molln


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: SteyrschluchtMittlere Steyr (FFH-Gebiet, AT3136000)
Karte im DORIS anzeigen: Steyrschlucht, Mittlere Steyr (FFH-Gebiet, AT3136000)
Website: TIPS Kirchdorf
Website: ORF, 9 Plätze 9 Schätze


Literaturtipps

Brands, M. (2016), Naturschutzgebiet Steyrschlucht - ein jahrzehntelanger Weg, Informativ, Heft 82, Seiten 14-15
Maier, F. & A. Maier (1997), Steyrschlucht - Rinnende Mauer, Österreichischer Alpenverein, Sektion Molln

 

Aktualisiert im Dezember 2021



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Nationalpark & Region
Fläche
102,6 Hektar
Lage

Gemeinden Steinbach an der Steyr, Grünburg und Molln (Bezirk Kirchdorf)

 

 

NATURSCHAUSPIELE